1165 - 1971 Wöllersdorf

Seit der Steinzeit diente das jetzige Gemeindegebiet verschiedensten Völkern als Siedlungsraum. Illyrer und Kelten, Römer, Goten und Awaren siedelten hier, bevor nach Zerschlagung des Awarenreiches durch Karl den Großen (796) Bayern, Franken und Slawen unseren Raum besiedelten.

Jahr Ereignis
1165 Erste Nennung des Ortes "Welanstorf", dessen Name sich vermutlich vom slawischen Ortsgründer "Welan" ableitet
Der Ort ist spätestens im 9. Jahrhundert entstanden
1175 Böhmenkrieg unter Heinrich II. von Babenberg, Zerstörung von Fischau
1230 Erster urkundlicher Nachweis des Weinbaus in Wöllersdorf
1335 Errichtung der Kapelle zum Heiligen Georg am Nordufer der Piesting
1438 Erstnennung eines Hammers in Wöllersdorf
1477 Ungareinfall unter Matthias Corvinus, Zerstörung des Ortes
1529 Beginn der 1. Türkenbelagerung von Wien am 21. September - unsere Gegend wird von Akindschis (türkisch-bosnische Reiter) verwüstet
1531 Höhlturm - Erste Nennung
1565 Erste Erwähnung einer Musterung in der Herrschaft Starhemberg/Hernstein:
Wöllersdorf stellt 42 Mann
1590 Wöllersdorf hat 40 Häuser
1605
und
1619
Plünderungen durch ungarische Aufständische unter Stephan Bocskai und Bethlen Gabor
1630 Kaiser Ferdinand II. erwirbt das Jagdrecht in Fischau und Wöllerdorf
1669 Wöllersdorf wird durch ein Großfeuer bis auf wenige Häuser eingeäschert
in einer Defensivordnung werden der Höhlturm und die Höhle als Zufluchtsort verzeichnet
1679
bis
1680
Unsere Heimat wird von der Pest heimgesucht
1683 Zweite Türkenbelagerung von Wien
Alle 33 Häuser in Wöllersdorf sind verbrannt, zu 21 Brandruinen fehlen die Hausleute,
80 Menschen geraten in Gefangenschaft, 60 werden getötet
(Der Weinbau im Marchgraben wird nicht mehr aufgenommen)
1700

Kuruzzeneinfall


Die Familie Schmid von Schmidsfelden erwirbt den Kupferhammer in Wöllersdorf
1726 Die nördliche Dorfhälfte kommt von der Herrschaft Hernstein zur Herrschaft Starhemberg/Fischau
1760 Umbau der Wöllersdorfer Kirche
1775 Errichtung der Mühle
1783 Wöllersdorf wird eine eigene Pfarre. Anlage des Friedhofes
1796 Großbrand in der Hauptstraße, auch das Schulhaus brennt ab
Neubau einer Schule neben der Kirche
1805 Einquartierung von Franzosen
1807 Geburt von Josef Staudigl, Sänger an der Wiener Hofoper
1809 Neuerliche Einquartierung: Sächsische Truppen
1815 Baubeginn der Wasserkaserne "Raketendörfl"
1830 Die Herrschaft Starhemberg/Fischau wird von Erzherzog Rainer erworben
1832 Bau der sogenannten Kommerzialstraße Sollenau - Gutenstein
1838 Erfolglose Suche nach Kohle im Marchgraben
1850 Ende der Patronatsherrschaft in Österreich
Die Bauern besitzen nun ihren eigenen Grund und Boden
1860 Das Schulhaus neben der Kirche wird aufgestockt
1877 1. September: Die Eisenbahnlinie Leobersdorf-Gutenstein wird eröffnet
1883 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Wöllersdorf
1897 15. April: Eröffnung der Eisenbahnstrecke Bad Fischau - Wöllersdorf
1900 27. August: Eröffnung der Eisenbahnstrecke Feuerwerksanstalt - Steinabrückl
1904 Bau der Volksschule Wöllersdorf
1912 Die Hauptstraße in Wöllersdorf wird gepflastert
1913 Explosion des Objektes 48 in der Feuerwerksanstalt

Benennung der Verkehrswege in Wöllersdorf
1914
bis
1918
Erster Weltkrieg: Gewaltige Ausdehnung der Munitionsfabrik Wöllersdorf -
mehr als 30.000 Beschäftigte, meist Frauen
1918

18. September: Explosionskatastrophe in den Wöllersdorfer Werken -
Amtlich werden 423 Tote festgestellt, sie werden in Steinabrückl begraben


Im Ersten Weltkrieg verlieren 20 Wöllersdorfer ihr Leben
1919 Weihe des Kriegerdenkmales in Wöllersdorf

11. Juli: Erste demokratische Gemeinderatswahlen; Beide Orte bekommen einen
sozialdemokratischen Bürgermeister
1920 Elektrifizierung von Wöllersdorf

Schließung der Wöllersdorfer Werke

Gründung des Wöllersdorfer Sportvereines, Bau der Sportanlage "Auf der Eb'n"
1923 6. Februar: Schwere Überschwemmungen der Piesting; Die Brücke in Wöllersdorf (Schulgasse)
stürzt ein, die Johanneskapelle wird zerstört
1924 Kloster des Ordens der Schwestern "Zur Unbefleckten Empfängnis":
Haushaltsschule, Kindergarten, Krankenpflege 
1934 Nach der Vernichtung der Demokratie in Österreich, Errichtung des Anhaltelagers Wöllersdorf
auf dem Gelände der ehemaligen Wöllersdorfer Werke in der Feuerwerksanstalt
1939
bis
1945
"Luftpark" Wiener Neustadt in der Feuerwerksanstalt, Nachschubbasis für die Deutsche
Luftwaffe, Luftparksiedlung
1944 29. Mai (Pfingstmontag): Ein amerikanischer Luftangriff richtet in der Feuerwerksanstalt
schwere Zerstörungen an
1945 3. April: Wöllersdorf und Steinabrückl werden von Sowjetischen Truppen besetzt,
Zerstörung durch Beschuß und Brände, zahlreiche Opfer unter der Zivilbevölkerung;
Plünderungen und Vergewaltigungen verbreiten Angst und Schrecken
Im Zweiten Weltkrieg fielen 78 Wöllersdorfer

Aufbau einer demokratischen Verwaltung
18. Juli: Erste Gemeinderatssitzung

12. Oktober: Umbenennung von Adolf Hitler-Platz in Hauptplatz
1946 22. März: Wiedereinführung der Hundesteuer sowie der Getränke- und Lustbarkeitsabgabe
1947 1. November: Ernennung von Innenminister Helmer zum Ehrenbürger
1950 21. November: Eröffnung der Gemeindebücherei
1951 Mai: Hochwasserkatastrophe

26. Juli: Ankauf des Grundstückes "Im Weichselgarten)

26. November: Ankauf einer Viehwaage
1952 22. Jänner: Bau einer Wohnhausreihensiedlung "Im Weichselgarten"
1953 27. Februar: Umbenennung der Weingartengasse in "Anna Steurer-Gasse"
1954
bis
1956
Regulierung des Marchgrabengerinnes
1955 14. November: Beschluss über die Parzellierung des Marchgrabenackers    
1956 Wasserkaserne dient zur Aufnahme der Ungarnflüchtlinge
1957 7. März: Errichtung einer Aufbahrungshalle
1958 18. September: Ankauf von Metallwerk "Union"
1959 10. September: Verkauf des Metallwerkes "Union" an die Firma Hedorfer & Co
1960 17. Oktober: Gründung des Wasserverbandes für Ortswasserleitung und Errichtung
der Ortswasserleitung
1963 12. Juli: Einführung der Müllabfuhr in Wöllersdorf
1965 April: Hochwasserkatastrophe
1966 Sommer: Hochwasserkatastrophe
1967 19. Mai: Häusernummerierung in Wöllersdorf
1971

1. April: Beschluss über den Bau von drei Wohnblöcken in der Steinabrücklerstraße
(24 Wohnungen)